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Adhärenz

Beschreibt die Therapietreue von Patient:innen. Also ob sie das Medikament so einnehmen, wie ärztlich verordnet.

Autoimmunerkrankung

Krankheit, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet.

Alanin-Aminotransferase

Laborwert, der als einziger „echter Leberwert“ gilt, da das Enzym nur in den Leberzellen vorkommt. Er wird im Blutserum untersucht, um abzuklären, ob eine Erkrankung der Leber oder der Gallenwege vorliegen könnte.

Albumin

Albumin wird ausschließlich in der Leber produziert, spielt eine entscheidende Rolle bei der Flüssigkeitsregulation und dient als Transportprotein für Hormone, Fette, Stoffwechselprodukte und Medikamente. Ein verminderter Wert kann auf eine Funktionsstörung in der Leber hindeuten, ein erhöhter Wert ist sehr selten und deutet meist auf einen Mangel an Flüssigkeit hin.

Alkalische Phosphatase

Laborwert, der die Enzyme bezeichnet, die in verschiedenen Organen eine Rolle spielen: in den Knochen, in der Leber und in den Gallengängen.

Antikörpertiter

Verdünnungsstufe, bei der eine Antigen-Antikörper-Reaktion gerade noch positiv ist.

Aspartat-Aminotransferase

Blut-/Laborwert, der ein Enzym bezeichnet, das zur Gruppe der Leberenzyme gerechnet wird und damit zu den Leberwerten gehört.

Bilirubin

Abbauprodukt von Hämoglobin. Der Wert wird herangezogen, um zu diagnostizieren, ob Schäden an der Leber oder an den Gallengängen (z. B. durch Gallensteine) vorliegen.

Biologika

Arzneimittel, die biotechnologisch hergestellt werden.

Blutsenkungsgeschwindigkeit

Kurz BSG oder Blutsenkung, eine Methode der Blutuntersuchung. Dabei wird angezeigt, wie schnell sich die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in einer Blutprobe absenken.

CED

Abkürzung für „chronisch-entzündliche Darmerkrankung“. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Cholinesterase (ChE)

Ein Protein, das in der Leber hergestellt wird. Ein niedriger ChE-Wert kann darauf hinweisen, dass die Leberzellen geschädigt sind, z. B. ausgelöst durch eine Fettleber, Leberzirrhose oder Vergiftung.

Chronisch

Als chronisch gelten Krankheiten, die sich langsam entwickeln und über einen langen Zeitraum oder sogar dauerhaft bestehen. Oft kann man nicht die Ursache, sondern nur die Symptome behandeln.

Colitis ulcerosa (CU)

Chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung der Dickdarmschleimhaut, die durch häufige, blutig-schleimige Durchfälle, ständigen Stuhldrang und Bauchschmerzen im linken Unterbauch gekennzeichnet ist.

Cytomegalievirus

Gehört zu den Herpesviren. Eine Infektion ist für die meisten Menschen harmlos und verläuft meist unbemerkt. Gefährlich ist sie für Menschen mit Immunabwehrschwäche und während einer Schwangerschaft.

Darmvorfall

Wenn ein Teil des Darms aus dem Anus oder dem Stoma hervortritt.

Darreichungsform

Unterschiedliche Arzneimittel können unterschiedlich verabreicht werden: oral (als Tabletten, Kapseln, Saft oder Dragees), parenteral (als Injektion oder Infusion) oder rektal (beispielsweise als Zäpfchen). Lokal begrenzt: Salben, Gels.

Endoskopie

Das Hineinsehen oder auch „Spiegeln“ von Körperhöhlen und Hohlorganen mithilfe eines schlauch- bzw. röhrenförmigen medizinischen Instruments, welches eine Lichtquelle und eine Kamera hat. Während der Endoskopie können auch kleine Eingriffe vorgenommen und Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden.

Entzündungszellen

Entzündungszellen, auch Immunzellen genannt, sind Teil der natürlichen Abwehrreaktion des Körpers auf Verletzungen, Krankheitserreger oder Krankheiten. Sie sind Teil des Immunsystems. Diese Zellen haben viele Funktionen im Körper wie z. B. (1) die Zerstörung und Beseitigung von Krankheitserregern, (2) die Aktivierung anderer Entzündungszellen, um auf die Krankheit zu reagieren, oder (3) den Körper an einen Krankheitserreger zu erinnern, damit er schnell reagieren kann, falls er in Zukunft mit diesem erneut konfrontiert wird. Bei einer Autoimmunerkrankung richten sich die Entzündungszellen gegen körpereigene Strukturen.

Extraintestinale Manifestationen

Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, die außerhalb des Verdauungssystems auftreten. Hierzu gehören insbesondere Gelenkbeschwerden, aber auch Organe wie Haut, Augen und Leber können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ferritin

Ein Proteinkomplex, der als intrazellulärer Eisenspeicher dient. Die Ferritinkonzentration im Serum ist ein aussagekräftiges Maß für die Eisenversorgung.

Gamma-Glutamyltransferase

Blutwert, der zu den Leberwerten gehört. Ein erhöhter Enzymwert deutet meist auf eine Schädigung von Zellen in der Leber und in den Gallengängen hin.

Immunmodulatoren

Körpereigene oder körperfremde Substanzen, die die Reaktion des Immunsystems verändern.

Immunsuppressiva

Arzneimittel, die die Funktionen des Immunsystems unterdrücken.

Interleukine

Eine Gruppe von körpereigenen Botenstoffen, die der Regulation des Immunsystems dienen.

Koloskopie

Spiegelung des Dickdarms mithilfe eines ca. 1,5 Meter langen, schlauchförmigen medizinischen Instruments mit Lichtquelle und Kamera. Während der Koloskopie können auch kleine Eingriffe vorgenommen und Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden.

Kortikoid

Spezielles Steroidhormon, das u. a. bei chronischen Erkrankungen im Schub verabreicht wird, um die Entzündung zu reduzieren.

Lebendimpfstoffe

Impfstoffe mit einer geringen Menge abgeschwächter, aber vermehrungsfähiger Krankheitserreger. Dazu gehören Impfstoffe gegen Gelbfieber, Masern, Mumps, Rotaviren, Röteln und Varizellen sowie die Typhus-Schluckimpfung und das Grippe-Impfspray für die Nase.

Linksseitencolitis

Befallsmuster der Colitis ulcerosa, bei dem neben dem Mastdarm auch der absteigende Dickdarm befallen ist. Das betrifft ca. 40 % aller CU-Patient:innen.

Lymphknoten

Die 600 bis 700 Lymphknoten des Körpers sind ein wichtiger Teil des Abwehrsystems (Immunsystems). Sie filtern die Lymphflüssigkeit und „fischen“ dabei zum Beispiel Krankheitserreger oder Krebszellen heraus.

Magnetresonanztomografie

Auch Kernspintomografie. Ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung des menschlichen Körpers mit sehr starken Magnetfeldern und Radiowellen.

Mesalazin

Mesalazin ist ein entzündungshemmender und antioxidativer Wirkstoff aus der Gruppe der Aminosalicylate, der zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen der Schleimhaut des Mastdarms und des Dickdarms eingesetzt wird. Es wird entweder oral oder lokal beispielsweise als Einlauf oder in Form von Zäpfchen verabreicht.

Morbus Crohn

Chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des gesamten Magen-Darm-Traktes, die meistens den Dünn- und Dickdarm befällt und durch starke Durchfälle und Bauchschmerzen gekennzeichnet ist.

Mukosale Heilung

Wenn die Darmschleimhaut bei der Darmspiegelung wie auch in der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) weder Entzündungszellen noch Schleimhautdefekte oder -geschwüre aufweist.

Pancolitis ulcerosa

Ausgedehntes Befallsmuster der Colitis ulcerosa, bei dem der gesamte Dickdarm befallen ist. Das betrifft ca. 20 % aller CU-Patient:innen.

Pouch

Natürlich vorhandene oder chirurgisch angelegte Gewebetasche als Reservoir für Stuhl oder Urin.

Proktitis ulcerosa

Befallsmuster der Colitis ulcerosa, bei dem nur das Rektum befallen ist. Das betrifft ca. 40 % aller CU-Patient:innen.

Quickwert (= Thromboplastinzeit, TPZ)

Ein Parameter der Blutgerinnung. Dient einerseits als Leberwert, um die Funktionsfähigkeit der Leber zu überprüfen, andererseits um die therapeutische Blutverdünnung z. B. bei Medikamenteneinnahme zu kontrollieren.

Remission/klinische Remission

Vorübergehende oder dauerhafte Beschwerdefreiheit bei chronischen Erkrankungen. Eine Heilung wird dabei jedoch nicht erreicht.

Schub

Bestimmter Zeitraum im Verlauf einer chronischen Krankheit, in dem sich die Erkrankung akut verschlimmert bzw. starke Beschwerden auftreten. Typische Krankheiten, die schubweise verlaufen, sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Spezialist:innenteam

Spezialist:innen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen kommen u. a. aus den Bereichen Gastroenterologie, Chirurgie, Psychologie, medizinische Fachassistenz sowie ggf. Gynäkologie, Dermatologie, Rheumatologie und Augenheilkunde.

Steroide

Ringförmig aufgebaute Moleküle, die zu den Fetten gehören und eine wichtige Rolle im menschlichen Stoffwechsel spielen. Sie sind Bestandteil der Zellwände und bilden das Grundgerüst verschiedener Hormone und Vitamine. In der Medizin nutzt man die dämpfende Wirkung auf das Immunsystem, um überschießende Reaktionen zu unterdrücken und Entzündungen zu hemmen. Sie werden auch als Kortikosteroide oder Glukokortikoide bezeichnet.

Stoma

Chirurgisch geschaffene Öffnung auf der Körperoberfläche.

Systemische Steroide

Entzündungshemmende Steroide, die u. a. bei einem schweren CED-Schub als Tabletten oder Injektion verabreicht werden. Indem sich das Steroid über den Blutkreislauf verteilt, wirkt es auf den gesamten Körper, also systemisch.

Thromboembolie

Abgelöstes Blutgerinnsel, das komplette Gefäße verschließen kann. Die Folgen können lebensbedrohlich sein.

Thrombozyten

Die Blutplättchen (Thrombozyten) gehören wie die weißen und die roten Blutkörperchen zu den zellulären Bestandteilen des Blutes. Sie besitzen keinen Zellkern und sind daher scheibenförmig. Thrombozyten sind ein wichtiger Bestandteil des Gerinnungssystems.

Totimpfstoffe

Impfstoffe mit abgetöteten, also nicht mehr vermehrungsfähigen Krankheitserregern. Dazu gehören Impfstoffe gegen Cholera, Covid-19, Diphterie, FSME, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis (A, B), Herpes zoster, humane Papillomaviren (HPV), Influenza, Japanische Enzephalitis, Meningokokken (B, C, ACWY), Pneumokokken, Tetanus, Tollwut und Typhus als Injektion.

Toxisches Megakolon

Seltene akute Erweiterung und schnelle, heftige Entzündung des Darms, die lebensbedrohlich ist und mit Blutvergiftung, Darmdurchbruch, Blutung und Schock enden kann. Muss intensivmedizinisch operativ behandelt werden.